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Regenrückhaltebecken Mülheimer Straße fertiggestellt

Nach 15 Monaten Bauzeit hat der Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) im Dezember 2013 mit dem Regenrückhaltebecken an der Mülheimer Straße sein bisher größtes Bauwerk termingerecht fertiggestellt.

Die Inbetriebnahme erfolgt kurzfristig, um dann bei Starkregen bis zu 5.000 Liter Niederschlag pro Sekunde aus dem nahegelegenen IndustrieStadtpark und der Umgebung der Stadthalle aufzunehmen. Hierdurch wird das Gebiet vor Überschwemmungen geschützt, nachdem ehemals unversiegelte Freiflächen bebaut wurden und somit das Regenwasser nicht mehr wie in der Vergangenheit versickern kann.

Fast das ganze vergangene Jahr hindurch hatte eine große Baugrube gegenüber des Troisdorfer Rathauses die Blicke von Autofahrern und Passanten auf sich gezogen. Nach Fertigstellung der 40 Zentimeter starken Decke aus Stahlbeton sind nur noch die sechs Einstiegsschächte in das unterirdische Bauwerk zu sehen. Sie führen in ein kreisrundes Becken mit einer Grundfläche von 2.400 Quadratmetern und einem Durchmesser von 55 Metern. Es ist neun Meter hoch und hat ein Fassungsvermögen von 12.500 Kubikmetern, was fünf olympischen 50 Meter-Schwimmbecken entspricht. Die Decke wird von 60 Betonstützen getragen. Ihre Statik ist so bemessen, dass sie auch von Schwerlastern befahren werden kann.

In den nächsten Wochen wird die Stadt Troisdorf dort den Festplatz vor der neuen Stadthalle gestalten, weshalb ein termingerechter Abschluss des Bauprojekts besondere Priorität hatte. „Wir sind stolz, diese technische Herausforderung in so kurzer Zeit bewältigt zu haben“, so Peter Blatzheim, Vorstand des ABT.

Bisher musste ein Kanalstauraum mit 6.000 Kubikmeter Fassungsvermögen in der Mülheimer Straße die Rückhaltefunktion bei der Entwässerung des Gebietes bewältigen. „Die zukünftige Bebauung mit einem Zuwachs an versiegelten Flächen würde diesen überlasten. In diesen Fällen kommt künftig das neue Becken zum Einsatz“, erläutert Peter Blatzheim das neu geschaffene, vollautomatische Entwässerungssystem. Zwei leistungsstarke Pumpen, die sich in einem Schacht in der Mitte des Beckens befinden, fördern hierfür bei Bedarf bis zu 100 Liter pro Sekunde in den Kanalstauraum. So wäre eine Entleerung des komplett gefüllten Beckens in 36 Stunden möglich. Die Betriebsdaten des Entwässerungssystems werden per Datenfernübertragung von der Kläranlage Müllekoven aus verwaltet.

Mit Investitionen wie dem neuen Regenrückhaltebecken wappnet sich Troisdorf gezielt gegen Starkregenereignisse, wie es sie in den vergangenen Jahren häufiger gegeben hat. „Wir erfassen und werten sämtliche Starkregenereignisse hier in Troisdorf aus, um lokale Schwachstellen in unserem System frühzeitig zu erkennen und möglichst zu beseitigen“, erklärt Peter Blatzheim. Dies habe sich in der Vergangenheit schon mehrfach ausgezahlt, denn selbst bei den außergewöhnlich hohen Niederschlagsmengen bei zwei Starkregenereignissen im Sommer 2013 sei Troisdorf vergleichsweise glimpflich davongekommen.

 

Fassungsvermögen:
12.500 m3
Innendurchmesser:
55 m (runde Bauweise)
Grundfläche:
2.400 m2
Einstautiefe:
5,25 m (bei Vollfüllung)
Stärke Bodenplatte:
70 cm
Wandstärke:
40 cm
Deckenstärke:
40 cm
Max. Zufluss:
5.000 l/s
Pumpenleistung:
11 kW für max. 100 l/s
Gesamtfläche Baugrube:
75 x 75 m (inkl. Böschungen)
Durchmesser Baugrube:
60 m
Tiefe Baugrube:
9 m
Materialverbrauch:
3.500 m3 Stahlbeton mit 675 t Bewehrungsstahl
Aushub:
insgesamt 15.000 m3
Baubeginn:
September 2012
Fertigstellung:
Dezember 2013
Baukosten:
ca. 4 Mio. Euro (brutto inkl. Maschinen und EMSR-Technik)
Planung und Bauleitung:
Brendebach Ingenieure GmbH, Troisdorf
Bauausführung:
Klaus Rick GmbH & Co. KG, Burgbrohl
Bildunterschrift

Das kreisrunde unterirdische Regenrückhaltebecken an der Mülheimer Straße mit einer Grundfläche von 2.400 Quadratmetern und einem Durchmesser von 55 Metern hat ein Fassungsvermögen von 12.500 Kubikmetern. Das entspricht fünf olympischen 50 Meter-Schwimmbecken.