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Starkregen in Troisdorf: Investitionen in das Abwassernetz wirken

Starkregen ist in Troisdorf leider ein zunehmend häufiges Phänomen. Zuletzt waren der Rhein-Sieg-Kreis und die Region Bonn am 1. Juli 2013 betroffen. Noch heftiger waren die Auswirkungen wenige Tage zuvor am 20. Juni, als eine besonders starke Gewitterfront über das ganze Land zog.

Die Wassermassen, die vor allem dieses extreme Naturereignis hinterließen, waren beträchtlich. Innerhalb einer einzigen Stunde fielen 46 Liter Regen pro Quadratmeter und strömten in die öffentliche Kanalisation. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr sind es in Troisdorf durchschnittlich 700 Liter pro Quadratmeter. Stellenweise kam es dabei - so der Abwasserbetrieb Troisdorf AöR (ABT) - zu einer kurzfristigen Überlastung des Abwassersystems. Dennoch sei Troisdorf vergleichsweise glimpflich davongekommen, hebt Peter Blatzheim, Vorstand des ABT, hervor: „Die Probleme in den Nachbarstädten waren zum Teil wesentlich größer und umfangreicher. Die Investitionen in die Kanalisation, insbesondere in den Bau von Regenrückhaltebecken, zeigen also Wirkung." Das Regenwasser fließe insgesamt deutlich schneller ab, und die Hauptleitungen werden durch verschiedene, über das Stadtgebiet verteilte Sammelbecken gerade bei hohen Niederschlagsmengen deutlich entlastet.

Dennoch haben die Sturzfluten vor allem infolge des Gewitterregens im Juni auch in Troisdorf Schäden beispielsweise durch überflutete Keller und Garagen hinterlassen. „Die gesamte öffentliche Kanalisation ist so bemessen, dass auch große Niederschlagsmengen abgeleitet werden können. Bei solchen Starkregenereignissen mit riesigen Wasserfluten innerhalb kürzester Zeit ist es aber unvermeidlich, dass sich das anfallende Wasser bis hoch in die Kanalschächte und manchmal auch über die Straßenoberkante staut. Grundstückseigentümer müssen dies bei der Gestaltung von Eingängen und Zufahrten berücksichtigen. Das gilt besonders dann, wenn Straßen ohne Bordstein ausgebaut sind.", erläutert Volker Jansen, stellvertretender Vorstand des ABT.

Steigt der Wasserstand in den Schächten an, kann es außerdem zum Rückstau in die Anschlussleitungen zu den Gebäuden kommen. Um das Eindringen von Regenwasser über die Abwasserleitungen und hierdurch bedingte Überflutungen von Kellerräumen zu verhindern, gibt es seit vielen Jahren technische Regeln für die Ausführung der Abwasserleitungen. Der ABT rät Hausbesitzern, die ihr Eigentum schützen wollen, zum Einbau einer sogenannten „Rückstausicherung", wo diese beispielsweise aufgrund des Alters der Hausinstallation noch nicht vorhanden ist. Allerdings gebe es - so die Abwasserexperten - zwar etliche Angebote auf dem Markt, aber auch viele Fehlerquellen beim Einbau einer Rückstausicherung. „So darf beim Verschließen dieser Klappe niemals der Ablauf von Niederschlagswasser sowie von Schmutzwasser aus höher gelegenen Gebäudeteilen, das heißt oberhalb des Straßenniveaus, verhindert werden", rät Abteilungsleiter Andreas Bönninghausen.

Bei Planung und Installation sollten die Grundstückseigentümer daher nur auf Fachfirmen zurückgreifen. Eine Informationsbroschüre zu diesem Thema und eine erste Fachberatung bietet auch der Abwasserbetrieb Troisdorf unter 02241 888 123 an. Weitere Informationen auch im Internet: www.abwasserbetrieb-troisdorf.de

Bildunterschrift

Die Investitionen des Abwasserbetriebs Troisdorf in die Kanalisation, insbesondere in den Bau von Regenrückhaltebecken, zeigen bei den aktuellen Starkregenereignissen Wirkung. Aktuell entsteht an der Kreuzung Mülheimer Straße und Kaiserstraße ein Regenrückhaltebecken mit 12.500 Kubikmeter Fassungsvermögen. Es wird der Regenwasserableitung des IndustrieStadtparks und der Umgebung der zukünftigen Stadthalle dienen. Durch den Neubau des Beckens wird zusätzliches Rückhaltevolumen im Entwässerungsnetz geschaffen