Mit dem Auftragen der neuen Teerdecke ist in der Troisdorfer Blücherstraße nun ein großes Bauvorhaben des Abwasserbetriebs Troisdorf, der Stadtwerke Troisdorf und der Stadt erfolgreich beendet worden. Ab sofort kann die Blücherstraße wieder komplett befahren werden.
Seit August 2006 wurden dort ca. 400 Meter neue PEHD-Abwasserrohre der Troisdorfer Firma Henze mit einem Durchmesser von 1,60 Meter verlegt und an die vorhandene Kanalisation in der Moselstraße mit einem neuen Übergabeschacht angeschlossen. Die maroden Gas- und Wasserleitungen auf 412 Meter Länge sind ausgetauscht und 24 Stromfreileitungen wurden auf Erdkabel umgestellt. Dafür wurde ein ca. 565 Meter langes Erdkabel in die Erde eingebracht. Die Stadt schließlich hat die Bordsteine saniert und die Bushaltestelle zwischen der Hans-Böckler- und der Peter-Klöckner-Straße komplett umgebaut. Die im Wirtschaftsplan veranschlagten Investitionskosten von 2,45 Millionen Euro konnten dabei sogar leicht unterschritten werden.
Das markanteste Bauwerk aber ist das unterirdische Regenrückhaltebecken an der Ecke Blücherstraße/Moselstraße. Das Fassungsvermögen der riesigen, imposanten Betonschüssel von 1,5 Millionen Liter Wasser, das entspricht etwa dem Inhalt von 10.200 Badewannen, soll nun dazu beitragen, dass sich nach einem starken Regenguss kein Wasser mehr in der Bahnüberführung an der Blücherstraße sammelt.
In Troisdorf gebe es sehr viele versiegelte Flächen, so Volker Jansen, stellvertretender Vorstand des Abwasserbetriebs Troisdorf, somit könne der Regen nicht versickern und müsse daher aufgefangen und anschließend in das Klärwerk nach Müllekoven abgeleitet werden. Damit sich der Schmutz des Abwassers nicht im Becken absetzt, sorgen vier riesige Rührer ständig für Bewegung. Inzwischen ist der Koloss mit einem Innendurchmesser von 28 Metern und einer Tiefe von 4,30 Metern komplett unter einer Grünfläche verschwunden.
„Erfreulich ist“, so Stadtwerkegeschäftsführer Peter Blatzheim, „dass wir in der vorgesehenen Bauzeit fertig geworden sind und bei allen Arbeiten die Einschränkungen für Anwohner, die Grundschule, die Kindertagesstätte und die katholische Kirche so gering wie möglich gehalten werden konnten.“ Alle Arbeiten seien zudem gleichzeitig durchgeführt worden, damit die Anwohner nur einmal Lärm und Staub in ihren Straßen gehabt hätten, erläutert Blatzheim.
Rund 100 Millionen Euro wird der Troisdorfer Abwasserbetrieb in den nächsten zehn Jahren noch in das Kanalnetz fließen lassen, so Jansen. Als eine der nächsten Maßnahmen ist ein neuer Kanal unter dem Bahndamm geplant.