Der Abwasserbetrieb Troisdorf baut seit Anfang August einen neuen Kanal in der Innenstadt rund um Kindertagesstätte, Grundschule und Katholische Kirche im Gebiet der Blücherstraße.
Dort entsteht zudem ein großes Regenrückhaltebecken. Das Regenrückhaltebecken wird am 23. November verschlossen.
Der neue Kanal ist ca. 400 Meter lang und wird an die vorhandene Kanalisation in der Moselstraße mit einem neuen Übergabeschacht angeschlossen. Das markanteste Bauwerk ist das unterirdische Regenrückhaltebecken unter der Grünfläche an der Ecke Blücherstraße/Moselstraße. Rund 4.700 Kubikmeter Erde mussten bewegt werden, um das Becken in Fertigbauweise mit einem Innendurchmesser von 28 Metern und einer Tiefe von 4,30 Metern zu bauen. Der Stauraum fasst insgesamt 1.530 Kubikmeter. Das entspricht etwa 1,5 Millionen Litern Fassungsvermögen oder gut 10.200 Badewannen.
Der Ausbau begann am Anschlussschacht in der Moselstraße. Dort wurde ein neuer Übergabeschacht eingebaut. Von diesem Schacht aus führt der neue Stauraumkanal mit einem Durchmesser von 1,60 Metern entlang der Blücherstraße bis zum letzten Schacht im Kreisverkehr Blücherstraße/Mendener Straße. Gegenüber von Haus Nr. 39 wird für die Beckenfüllung ein Überlaufbauwerk mit Schwelle und Tauchwand erstellt. Von diesem Schacht aus führt ein Kanal mit ebenfalls 1,60 Metern Durchmesser und einer Länge von ca. 29 m zum neuen Rückhaltebecken. Darin werden vier Rührwerke eingebaut. Diese halten das Wasser in Bewegung. Dadurch wird verhindert, dass sich die Schwebe- und Feststoffe am Boden absetzen.
„Die Schwierigkeit bei der Großbaustelle liegt darin, dass immer nur kurze Bauabschnitte ausgeführt werden können, um den Anliegerverkehr aufrecht zu erhalten“, sagt Volker Jansen, stellvertretender Vorstand des Abwasserbetriebs Troisdorf. Das sei wichtig, da sich die Grundschule Blücherstraße unmittelbar an der Baustelle befindet. „Wir müssen gewährleisten, dass die Schule angefahren werden kann.“ Außerdem ist die Blücherstraße eine wichtige Sammelstraße für die angrenzenden Wohngebiete.
Für die Stadtwerke Troisdorf werden parallel dazu von der Moselstraße entlang der Blücherstraße bis zum Kreisverkehr an der Mendener Straße noch neue Gas- und Wasserleitungen auf einer Länge von etwa 412 Metern eingebaut. Außerdem wird ein neues Niederspannungskabel in der Blücherstraße verlegt. Die Kabellänge beträgt insgesamt 565 Meter. An diese Leitung werden 24 neue Hausanschlüsse installiert. Im Zuge dieser Arbeiten verschwinden auch die Oberleitungen. Und auch die Stadt Troisdorf lässt in der Großbaustelle Arbeiten ausführen: Neben den Rohrgräben werden auf den seitlichen Fußwegen Flächen erneuert und Bord- und Rinnenanlagen saniert. Zudem wird die Bushaltestelle zwischen der Hans-Böckler-Straße und der Peter-Klöckner-Straße komplett umgebaut. „Das Besondere an dieser Großbaustelle ist, dass die verschiedenen Arbeiten koordiniert und auf einander abgestimmt werden müssen. Das ist eine große logistische Herausforderung und nur von qualifizierten Fachbetrieben zu bewältigen, aber dafür haben die Anwohner dann auch nur einmal Lärm und Staub in ihren Straßen“, sagt Jansen. „Für die gesamten Arbeiten für den Kanalausbau mit Regenrückhaltebecken und die Arbeiten für die Stadtwerke Troisdorf sind 220 Arbeitstage innerhalb von 12 Monaten angesetzt. So werden die Arbeiten vermutlich Ende Juli 2007 beendet sein“, sagt Jansen.
Daten:
Regenrückhaltebecken Blücherstraße
Deckendurchmesser 28 m
Beckentiefe im Mittel 3,07 m
Größte Tiefe 4,30 m
Umbauter Raum ca. 1.900 m³
Nutzinhalt ca. 1.500.000 l (= ca. 10.200 Badewannenfüllungen)
Bewegte Erde 4.700 m³
Rührwerke 4 Stück
Fertigbauteile 110 Wand- und Deckenelement bzw. Stützen und Riegeln
Schwerstes Element 9,0 Tonnen
Gewicht gesamt der Fertigbauteile 648 Tonnen
Kanal Blücherstraße
Länge ca. 400 m neuer Kanal
Übergabeschacht 1
Durchmesser des Kanals 1,60 m
Gas/Wasser/Strom
Erneuerung Gas- und Wasserleitung auf 412 m Länge
Neuverlegung Niederspannungsnetz 565 m Länge
Umstellung von 24 Freileitungsstromanschlüssen auf Erdkabel.
Geplante Arbeitstage für die Gesamtmaßnahme: 220 Tage
Arbeiter vor Ort in den Spitzenzeiten: ca. 20 Personen